Bei der AustauschBar am 24. Juni 2025 haben Cosima Langer und Katrin Mauch von der Beratungsgesellschaft ArbeitGestalten ihre Studie zu Mehrfachtätigkeiten im CoSoliLab in Köln vorgestellt und mit Solo-Selbstständigen diskutiert. Dabei gab es viele Aha-Erlebnisse und am Ende Bedarf nach mehr Austausch.
Zu Beginn ging es aber erst einmal darum, wie die Teilnehmenden arbeiten: rein selbstständig, selbstständig und angestellt und in welcher Abstufung. Schnell haben sich die Teilnehmerinnen in drei Gruppen sortiert: Selbstständige, Mischformen und Kolleginnen, die nicht recht wissen, wo sie eigentlich dazugehören.
Für die Soziologinnen Cosima Langer und Katrin Mauch der Moment, erst einmal die Basics rund um die Definitionen von abhängig Beschäftigten und Selbstständigen zu erklären. So sind zwar Beschäftigte im Gesetz definiert, Selbstständige dagegen werden eher durch die Abgrenzung dazu beschrieben. Daraus ergibt sich schon fast selbstverständlich, dass manche bei ihrem Status „selbstständig“ Unsicherheiten haben.
Aber woran liegt es, dass Selbstständige zusätzlich in Teilzeit angestellt sind? Ein Grund liegt auf der Hand: Sie verdienen mit ihrer Selbstständigkeit zu wenig und können durch den Teilzeitjob ihr monatliches Einkommen stabilisieren. Bei manchen liegt es auch an der beruflichen Herausforderung, die sie reizt, aber mit einer Anstellung verbunden ist.
Doch diese Mischung von Selbstständigkeit und Anstellung hat Auswirkungen auf die Sozialversicherung und die Steuer. Und an der Stelle wird es kompliziert, denn übersteigt das Einkommen aus der Selbstständigkeit das aus der abhängigen Beschäftigung, muss die bzw. der Selbstständige die vollen Sozialabgaben selbst tragen. Der Vorteil, wenn das Einkommen aus der abhängigen Beschäftigung überwiegt, ist, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmende die Sozialversicherungskosten teilen. Das sind aber nur die zwei einfachsten Szenarien. Dazwischen gibt es noch viele verschiedene Abstufungen und Formen. Zum Beispiel, wenn die Selbstständige über die Künstlersozialkasse versichert ist, dann trägt diese quasi den Arbeitgeberanteil bei der Sozialversicherung.
Am Ende der Veranstaltung konnten Cosima und Katrin mit vielen Mythen rund um Kranken- und Rentenversicherung aufräumen. Die Teilnehmerinnen waren den beiden schlichtweg dankbar für den Deep Dive in den Regelungsdschungel rund um die Sozialversicherung für Selbstständige. „Davon brauchen wir mehr“, meinte eine Teilnehmerin und regte an, so etwas wie eine Selbsthilfegruppe Selbstständige im CoSoliLab einzurichten.
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