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Selbstständige und Corona: Wie die Krise nachwirkt

Wir laden herzlich ein zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem WSI am 17.11.2025 von 11:00 bis 16:00 Uhr im ver.di-Landesbezirk NRW in Düsseldorf. Gemeinsam mit Euch wollen wir die Arbeits- und Erwerbssituation von Solo-Selbstständigen näher beleuchten und über Lösungsansätze diskutieren.


Wir starten mit einem Blick zurück auf die Corona-Zeit: Die Folgen der Pandemie sind fünf Jahre danach immer noch spürbar. Auch für viele Solo-Selbstständige ist längst nichts mehr, wie es vor Corona war. Strukturelle Defizite bei der wirtschaftlichen und sozialen Absicherung, die schon zuvor bestanden, traten während der Krise deutlich zutage und wurden weiter verschärft. Die Maßnahmen gegen die Pandemie wirkten in vielen Fällen gleich einem Arbeitsverbot, und führten zu erheblichen Einkommenseinbußen bis hin zu Totalausfällen.

Ein soziales Sicherungsnetz für derartige Krisensituationen (wie etwa Kurzarbeitergeld für abhängig Beschäftigte oder Arbeitslosengeld) gibt es für die allermeisten Solo-Selbstständigen nicht. Es blieb für sie bei kurzfristigen Hilfen. Strukturell hat sich bis heute an der prekären sozialen Absicherung nichts verändert. Weitere Informationen dazu gibt es zum Beispiel hier

Was sagen die Zahlen?

Karin Schulze Buschoff und Eileen Peters vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) haben im Oktober 2023 im Rahmen der WSI‑Erwerbspersonenbefragung eine Zusatzerhebung unter Selbstständigen durchgeführt. Deren Ergebnisse zeigen, dass Selbstständige während und nach der Pandemie stärker von Sorgen und Belastungen betroffen waren als abhängig Beschäftigte. Insbesondere solo-selbstständige Frauen kämpfen mit finanzieller Unsicherheit.

In einer branchenübergreifenden Erhebung im Herbst 2024 hat das Haus der Selbstständigen gefragt, wie Solo-Selbstständige ihre Arbeitssituation wahrnehmen. Die Ergebnisse zeigen: Die Solo-Selbstständigkeit ist mit vielen Potenzialen verbunden, aber insbesondere die Einkommens- und Absicherungsbedingungen sind für einen Großteil der Befragten eine starke Belastung. Häufig kommt es bei Frauen zu Erwerbsunterbrechungen oder Auftragsverlusten aufgrund von Sorgearbeit. Geringe Einkommen in Kombination mit mangelnder sozialer Absicherung wirkt sich für sie existenziell aus.

Stabiles Einkommen, sozial gesichert im Alter – Lösungen insbesondere für solo-selbstständige Frauen

Dabei gibt es bereits Lösungsvorschläge wie die Erwerbstätigenversicherung, der laut WSI-Erhebung besonders selbstständige Frauen zustimmen. Wie können solche Lösungsansätze umgesetzt werden, damit die nächste Krise Solo-Selbstständige nicht noch weiter in soziale Nöte bringt? Können auch Honoraruntergrenzen wie im öffentlich geförderten Kulturbereich ein Teil der Lösung sein?

In der Fishbowl-Diskussion „Stabiles Einkommen, sozial gesichert im Alter – Lösungen insbesondere für solo-selbstständige Frauen“ wollen wir über Ideen und Konzepte mit Expert*innen, Solo-Selbstständigen, politischen Entscheidungsträger*innen, Vertreter*innen von Verbänden und Initiativen von Solo-Selbstständigen diskutieren.

Wann: 17. November 2025
Wo: ver.di-Landesbezirk, Karlstr. 123-127, 40210 Düsseldorf

Ablauf:

11:00-11:15Begrüßung
11:15-11:45 UhrVorstellung der WSI-Sondererhebung unter Selbstständigen im Rahmen der WSI-Erwerbspersonenbefragung „Covid-19 und Arbeitsmarktentwicklungen in Bezug auf Geschlechterungleichheiten“
11:45-12:00 Uhr Fragen
12:00-12:30 UhrVorstellung HDS-Studie „Gute Arbeit – Arbeitsbedingungen aus der Sicht von Solo-Selbstständigen“
12:30-12:45 Uhr12:30-12:45 Uhr
12:45-13:45 Uhr Pause und Vernetzung
13:45-15:30 Uhr Fishbowl Stabiles Einkommen, sozial gesichert im Alter – Lösungen insbesondere für solo-selbstständige Frauen
15:30-16:00 Uhroffener Ausklang


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