SO_LOS! REDEN WIR ÜBER GELD.

Erstes Ergebnis-Treffen am 20. November ’22 im HDS …


Gegen Honorardumping hilft Markttransparenz. Davon sind 54 Berufsverbände, Interessenvertretungen und Zusammenschlüsse von Solo-Selbstständigen überzeugt. Dies war der Ansatz zur gemeinsamen Initiative für faire Honorare, in deren Rahmen am 13. Juli 2022 das HDS eine bundesweite branchenübergreifende Honorarumfrage startete.

Bis zum 13. Oktober lief die Umfrage; am 29. November wurden die ersten Ergebnisse verkündet und diskutiert. Neben den Vertreter*innen von HDS sowie Verbänden und Initiativen hatten sich rund 90 Interessent*innen online zugeschaltet. 

Solo-Selbstständige aus verschiedenen Branchen hatten im Rahmen der Umfrage über 7.000 Honorardatensätze eingegeben. Nach der Präsentation der ersten Ergebnisse gab es eine angeregte Diskussion, wie Forderungen nach fairen Honoraren und besseren Arbeitsbedingungen für Solo-Selbstständige branchenspezifisch, aber dennoch gemeinsam erfolgreich in die Praxis überführt werden können. „Weitermachen, auf jeden Fall“, war ein Fazit. Die Honorarumfrage sollte nach einer Evaluation fortgesetzt und verstetigt werden, um am Ende in vielen Bereichen von Solo-Selbstständigkeit echte Honorarempfehlungen geben zu können, so die Meinung vieler Teilnehmer*innen. Auch die Ausgabenseite der SoloS müsse noch genauer angeschaut werden. Grundsätzlich aber, so waren sich alle einig, müssen SoloS mehr über Geld reden – auch untereinander.

„Verlierer*innen“ arbeiten in „Leidenschaftsberufen“

Eine große Gruppe Solo-Selbstständiger wurde als „Verlierer*innen“ bezeichnet, wenn man ihre Einkommen mit Angestellten in der gleichen Branche vergleicht. Meistens sind diese SoloS in so genannten „Leidenschaftsberufen“ tätig, die sie mit viel Herzblut betreibt. Doch damit lässt sich Lebenshaltung nicht angemessen bezahlen… deshalb müssten Gewerkschaften, Verbände und Interessenvertretungen stärker an die Politik herantreten, so die Meinung vieler Diskussionsteilnehmer*innen.

Der Vertreter der Berufsverbandes Kommunikationsdesign fragte konkret: „Wenn man bis zu 28 Monate Kurzarbeitergeld für Angestellte unter Corona dem Zurückwerfen der Selbstständigen auf Hartz-IV entgegenhält, wo bleibt da der Gleichbehandlungsgrundsatz?“ Die Gesellschaft habe selbstständige Arbeit bislang „nicht gleichwertig auf der Agenda“. Gunter Haake vom Referat Selbstständige der Gewerkschaft ver.di mahnte das gemeinsame Handeln von Interessenvertretern und Verbänden vieler Sparten an. Nur so könne man mit mehr Verhandlungsmacht auf politische Entscheider*innen einwirken. Das auf Initiative des HDS entstandene Netzwerk will daran weiter gemeinsam arbeiten.


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