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Von der Kunst, sozial abgesichert zu sein

von Haus der Selbstständigen,
veröffentlicht am 8. Dezember 2022
8. Dezember 2022 |
von Haus der Selbstständigen |

Fachkonferenz „System verändern – fairer arbeiten“ des BFDK e. V., 22.-23.11.2022 …


Am 23.11. nahm ich am zweiten Tag der Fachkonferenz des Forschungsprojektes „Systemcheck“ in Berlin teil, das vom Bundesverbande Freie Darstellende Künste getragen wird. „Systemcheck“ https://www.youtube.com/ erforscht die Arbeitssituation und die soziale Absicherung von Solo-Selbstständigen und Hybrid-Beschäftigten in den darstellenden Künsten und entwickelt faire Handlungsempfehlungen, um sie zu verbessern. Auf der Konferenz wurden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und im Anschluss auf Panels und in Workshops über Lösungsansätze und -wege diskutiert.

Mehrfach wurde konstatiert, dass die bundesdeutschen Systeme sozialer Absicherung – Renten-, Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege- etc. Versicherungen – nicht zu den realen Arbeitsprozessen und -verhältnissen in den darstellenden Künsten passen. Sie bieten den dort Arbeitenden kaum Sicherheit und werden mitunter als Belastung erlebt. Es kommt zu Versorgungslücken, Über- und Nachzahlungen und einem unglaublichen bürokratischen Aufwand, in dem die eigene Arbeitssituation immer wieder neu erklärt werden muss, was ermüdet.

Die Arbeit der Menschen in den darstellenden Künsten – Schauspieler*innen, Puppenspieler*innen, Tänzer*innen, Choreograf*innen, Produktionsleiter*innen, Licht-, Bühnen- und Tontechniker*innen und vielen mehr – ist geprägt durch hybride Erwerbstätigkeit, die auch Solo-Selbstständigkeit beinhaltet. Was hinter diesem Begriff steckt und was er für die Lebensrealität Betroffener bedeutet, kann man in diesem sehr unterhaltsamen Video nachschauen, das auf der Konferenz präsentiert wurde sowie in einer kleinen Performance von Ute Kahmann, Stela Korljan und Bridge Markland, die hoffentlich noch online dokumentiert werden wird. Sie wurden in den „Laboren“ des BFDK – einer vorübergehenden kooperativen Projektarbeit im Jahr 2022 – von Betroffenen erarbeitet, die zu ihren Arbeits- und Produktionsbedingungen künstlerisch forschten.

Sehr lesenswert sind die Themendossiers und Diskussionspapiere, die im Projekt Systemcheck, das auch 2023 weiter forschen wird, bereits veröffentlicht worden sind. Sie geben Einblicke in einen laufenden Forschungs- und Erkenntnisprozess, sind verständlich geschrieben und schön gestaltet. Genauso lohnt es sich die Videos anzuschauen, die in den „Laboren“ entstanden sind, um auf ungewohnte Weise etwas über die Verhältnisse in der Branche zu lernen.

Am Ende der Konferenz ging ich nicht nur wesentlich informierter und erfüllt von kreativen Präsentationsformen nach Hause, sondern auch mit zwei Eindrücken. Zum einen bin ich, die sich mit dem Feld der Erwachsenenbildung beschäftigt, davon beeindruckt, wie verhältnismäßig gut organisiert die darstellenden Künste sind. Zum anderen wurde sichtbar, dass es – wie immer, wenn es um Solo-Selbstständigkeit geht – Probleme gibt, die über die spezifische Branche hinaus geteilt werden wie: Nicht-Verankerung marktbezogener Handlungskompetenzen in den Lehrinhalten, Niedrig-Honorare und prekäre Absicherung oder die Förderhöhen öffentlicher Mittelgeber, die höhere Honorarzahlungen verunmöglichen. Zugleich gibt es spezielle Besonderheiten und Bedingungen, die branchenspezifisches Handeln notwendig machen.

Text: Pia Probst

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