CoSoliLab – Leuchtturm für Solo-Selbstständige

Unter dem Namen CoSoliLab wurde der HDS-Freiraum für Solo-Selbstständige in Köln am 22. November eröffnet. In lockerer Atmosphäre haben zunächst die beiden Projektverantwortlichen des HDS NRW, Merle Bode und Kathy Ziegler, die rund 30 Gäste begrüßt und erläuterten, was sich hinter dem Namen CoSoliLab verbirgt – nämlich Co für kollektiv, kollaborativ und Coworking, Soli für solidarisches Handeln und Lab für Labor.


Im Anschluss hat der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter die Bedeutung eines solchen Raums für die Kölner Solo-Selbstständige hervorgehoben. Der stellvertretenden Landesbezirksleiter ver.di-NRW und HDS NRW-Projektleiter, Frank Bethke, betonte den Leuchtturmcharakter des CoSoliLabs nicht nur für die Gewerkschaft, sondern für die Selbstständigen in NRW an sich. Sein Wunsch ist es, dass es nicht allein beim CoSoliLab bleibt, sondern in NRW noch weitere derartige Räume entstehen.

Denn es geht in der Zielsetzung des HDS darum, die Interessenvertretung Solo-Selbstständiger zu fördern. Und dafür schaffen solche Räume erst die Gelegenheit. Im Austausch mit Solo-Selbstständigen wird immer wieder deutlich, dass es gerade in Anbetracht der wirtschaftlichen Flaute und der Kürzungsdiskussionen im öffentlichen Sektor bei Bildung und Kultur für manche SoloS immer schwieriger wird, ein auskömmliches Einkommen zu erzielen.

Für eine gute soziale Sicherung für Solo-Selbstständige setzt sich Veronika Mirschel vom Referat Selbstständige in der ver.di-Bundesverwaltung seit Jahrzehnten ein. Sie gratulierte dem HDS NRW für diesen ansprechenden, gemütlichen und ökologisch nachhaltigen Raum, der Gelegenheit für Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit schafft.
In seiner Videobotschaft erläuterte Sven Urselmann, wie er mit seinem Team den Raum nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft ausgestattet hat. Im Vergleich zu den hohen CO2-Emissionen im Bausektor leiste der Raum im Sinne von Cradle to Cradle auch einen Beitrag zum Klimaschutz.

Coworking – es muss nicht immer nur solo sein

Auf die positiven Aspekte des Coworking für Solo-Selbstständige ging Dr. Alexandra Bernhard in ihrer Keynote ein. Sie ist Mitglied des HDS-Beirats und im Zentrum Digitale Transformation Thüringen für Innovatives Qualifikationskonzept Mobiles Arbeiten und Coworking zuständig. Zentraler Punkt in ihrem halbstündigen Vortrag war die Ermöglichung von Gemeinschaft durch Coworking Spaces. Diese Gemeinschaft wiederum bietet eine soziale Anbindung, niedrigschwellige Kontaktaufnahme unter Solo-Selbstständigen, gegenseitige Unterstützung und Wissensaustausch. Daraus können Initiativen Solo-Selbstständiger entstehen, die auch gemeinsame Interessen vertreten können.

Im Anschluss diskutierten die Gäste, wie man solche Räume auch in ländlichen Regionen für Solo-Selbstständige schaffen könnte. Die Gespräche wurden in der Mittagspause angeregt fortgesetzt, sodass Frau Mahnaz Sarwar vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales sich ein lebhaftes Bild von der Bedeutung von Coworking Spaces für Solo-Selbstständige machen konnte.

Start ins CoSoliLab-Programm mit dem Workshop Basishonorare

Nach der Mittagspause setzte sich eine Gruppe von Solo-Selbstständigen im Workshop mit Basishonoraren und Honoraruntergrenzen im öffentlich geförderten Kulturbereich auseinander. Lisa Mangold, ver.di-Sekretärin im Bereich Kunst und Kultur in Berlin, wurde per Teams in den Workshop geschaltet. Sie erklärte, wie sie mit Solo-Selbstständigen aus unterschiedlichen Branchen die Basishonorare entlang des Tarifs Öffentlicher Dienst entwickelte. Sie betonte aber, dass die Honoraruntergrenzen, wie sie in NRW seit dem 1. August für zwei Landesprogramme gelten, nach anderen Kriterien entwickelt wurden. In einer viertelstündigen Arbeitsphase haben die Teilnehmenden den ver.di-Honorarrechner getestet. Die meisten waren erstaunt, denn laut Rechner müssten sie doppelt so hohe Honorare verlangen, als sie gerade berechnen.

An dem Punkt, wie man mit Blick auf die Kürzungen auch im Kölner Kulturetat noch Basishonorare fordern kann, entstand eine lebhafte Diskussion darum, wie man gemeinsam Position beziehen könnte und welche Rolle dabei ver.di spielen kann. Am Ende haben sich die Teilnehmenden verabredet, im kommenden Jahr mit Blick auf die Kommunalwahlen in Köln gemeinsame Aktionen machen zu wollen.

Wir freuen uns sehr auf viele weitere Veranstaltungen und Austauschmöglichkeiten im CoSoliLab! Ein abwechslungsreiches und spannendes Programm erwartet euch. Alle weiteren Infos zum CoSoliLab, einen Überblick über das Programm der nächsten Wochen und das Raumbuchungstool findet ihr hier


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