Digitalisierung selbstständiger Arbeit – 2. Plattformtagung im HDS

Die zweite Plattformtagung am 13. und 14. Oktober 2022 – wir schauen zurück…


Am 13./14. Oktober lud das Haus der Selbstständigen (HDS) gemeinsam mit dem Arbeitskreis „Die Arbeit der Selbständigen“ bei der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zu seiner zweiten Tagung zum Thema Plattformarbeit. Die erste Tagung im November 2021 hatte sich mit Plattformen befasst, die ortsgebundene Dienstleistungen anbieten und dabei Möglichkeiten der Interessenvertretung fokussiert. Die diesjährige Tagung beschäftigte sich mit Plattformen, auf denen bzw. über die ortsUNgebundene Dienstleistungen angeboten werden. Dabei geht es um Plattformen über die Aufträge vermittelt werden z.B. zur Erstellung von Websites, zum Kategorisieren von Fotos oder zum Testen von Software. Es geht aber genauso um Social Media-Plattformen, auf denen z.B. professionelle Youtuber*innen einen Konditorin-Kanal bespielen oder um Plattformen der Creator Economy wie Steady, über die Journalist*innen eigene Inhalte per Abo-Modell vertreiben.

Fotos: Florian Manhardt

Der richtige Einstieg ins Thema

Zu Beginn der Tagung machte Gerlinde Vogl, Projektleiterin des HDS, die Relevanz der Tagung für ein praxisbezogenes Projekt wie das HDS deutlich: Digitale Räume und Technologien verändern (Solo-)Selbständigkeit. Es ändern sich auf vielfältige Weise die Bedingungen, unter denen selbstständige Arbeit stattfindet, das Selbstverständnis ihrer Protagonist*innen und damit auch die Möglichkeiten der Ansprache, ihre Anliegen und Bedarfe. Wissenschaft leistet es, solche Veränderungen systematisch auszuloten. Ihre Bedeutung für die eigene Arbeit zu reflektieren, stellt ein Anliegen des HDS dar. Einen Bezug zum eigenen praktischen Handeln stellte auch Anja Dujic, Leiterin der Abteilung Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaftim Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), in ihrem Grußwort an die Teilnehmer*innen her: Digitalisierung als gegenwärtige technologische Revolution sei weder gut noch böse. Inwieweit ihr Ergebnis den Erwerbstätigen zu Gute kommt, hänge von ihrer politischen Regulierung ab.

Nach diesen aufbauenden Worten eröffnete Hans Pongratz (Ludwig-Maximilians-Universität München) die Tagung mit dem Anliegen das unübersichtliche Feld der internetbasierten Plattformen zu ordnen und Verknüpfungen mit Themen der Selbstständigenforschung und Arbeitssoziologie herzustellen: Was macht Selbstständigkeit aus? – Eine Frage die sich z.B. stellt, wenn der unternehmerische Handlungsspielraum durch die Intransparenz von (algorithmischen) Bewertungs- und Entscheidungsmechanismen eingeschränkt ist. Wie ordnet sich Plattformarbeit in Erwerbshybridität ein (d.h. verschiedenen Erwerbsformen gleichzeitig oder nacheinander nachzugehen) und was zählt eigentlich als Arbeit? – Zwei Fragen, die entstehen, wenn z.B. ein digitales Angebot sowohl Hobby als auch selbständigen Nebenerwerb darstellt. Wie steht es um die Prekarität der Arbeit?

In der anschließenden Diskussion wurden weitere Fragen für die kommenden Tagungsbeiträge, -diskussionen und –teilnehmer*innen aufgeworfen: Was verstehen wir als (bezahlte) Arbeit und wie hängt sie mit unbezahlter Arbeit in diesem Feld zusammen? Wie wird digitale und analoge Arbeit verknüpft, wenn es um online-vermittelte Arbeit geht? Welches sind solidarische und (sozial-)politische Perspektiven für die hier arbeitenden Solo-Selbstständigen?

Crowdwork – gekommen um zu bleiben?

Mit der Frage, wie Solo-selbständige Crowdwork für ihr berufliches Fortkommen nutzen, beschäftigte sich der Beitrag von Annika Becker (Universität Duisburg-Essen) und Leonard Ecker (Helmut-Schmidt-Universität Hamburg). Crowdwork meint dabei einen bezahlten, kurzzeitigen Auftrag, der komplett online über eine Plattform abgewickelt wird. In Interviews mit Crowdworkern, die auf zwei Plattformen Texte (SEO, Produktbeschreibungen, Blogartikel etc.) oder andere Freelancing-Aufträge (Webdesign, IT, Grafikdesgin etc.) bearbeiteten, fanden sie heraus, dass die Befragten Crowdwork strategisch benutzten, um sich beruflich zu orientieren, neu auszurichten oder weiterzuentwickeln. Dafür wurden temporär Nachteile in Kauf genommen wie nicht-existenzsichernde Honorare oder Zugangsbeschränkungen zu Aufträgen (die Plattformen aufbauen, indem sie die Crowdworker bewerten bzw. in ein Ranking einordnen). Crowdwork ist für die Befragten ein Zwischenschritt, der in eine abhängige Beschäftigung führen kann (für die Berufserfahrung gesammelt wird) oder der z.B. genutzt wird, um eine Selbständigkeit zu etablieren und Kontakte zu Auftraggeber*innen aufzubauen.

Mit einem Fokus auf die Regulierung des Arbeitsfeldes Crowdwork stellte Heiner Heiland (Universität Göttingen) seine Studie zum Code of Conduct für Crowdsourcing und der dazugehörigen Ombudsstelle vor. 2017 einigten sich 9 Crowdworking-Plattformen auf Grundsätze für gute Arbeit und die Einrichtung einer Konfliktlösungsstelle, die zwischen gegensätzlichen Interessen, die bei der Arbeit auf diesen Plattformen auftreten können, vermitteln sollte. Sie wurde und wird von der IG Metall organisiert und getragen. Mit ihr konnten oft schon im Vorfeld Konflikte geklärt und deeskaliert werden. Sie führt dazu, dass Plattformbetreiber*innen ein Feedback von ihren User*innen erhalten, sich selbst professionalisieren und auch untereinander in Kontakt stehen. Damit befördert sie eine Art sozialen Dialog. Gleichzeitig steht sie im Dienste des Eigenmarketings und wird als Werbeschild in der Konkurrenz um qualifizierte Auftragserbringer*innen genutzt. Das Fazit des Referenten war, dass dieser Ansatz zur Regulierung von Crowdwork in Grenzen wirksam ist, aber kaum auf andere Bereiche und Plattformen ausgeweitet werden kann. 

Viel Input am ersten Tag

Einen geweiteten Blick auf Plattformen bot Martina Saße (Universität Vechta) an, die untersucht, wie im ländlichen Raum digitale Plattformen in der Pflege genutzt werden und welche Herausforderungen damit einhergehen. Sie sind zu verschiedensten Zwecken implementiert, sei es in der Dokumentation oder in der Vermittlung von freien Heimplätzen. In ihnen stecken negative wie positive Potenziale: von der zweckentfremdeten Monetarisierung von Gesundheitsdaten bis zur Arbeitsentlastung für Pflegekräfte. Was sich davon verwirklicht, ist eine Frage politischer Regulierung. Wichtig ist auch der Ausbau digitaler Infrastrukturen – auf einen internetbasierten Notrufknopf könne man sich im ländlichen Raum (noch) nicht verlassen…

Am Ende des ersten Tages lud Katharina Mojescik (Universität Innsbruck) zum nach- und mitdenken ein: Sie spürte dem Begriff der „Digitalen Nomaden“ in der wissenschaftlichen Literatur und Empirie nach, mit dem Ziel ihn für die Forschung fruchtbar zu machen. Digitale Nomaden leben so wie ihre Aufträge: orstungebunden. Sie arbeiten digital und leben an wechselnden Orten auf der Welt. Um sie herum ist sogar eine eigene Plattform entstanden, die Nomadlist.com. Während der erste Tag um die Ordnung des Feldes, passende Begriffe, Crowdwork und Regulierungsansätze sowie einen erweiterten Blick auf Digitalisierung in der Pflege kreiste, stand der zweite Tag unter dem Stern der Social Media-Plattformen wie youtube, instagram oder tiktok. Drei Referent*innen berichteten aus Ergebnissen ihrer empirischen Forschung.

Fotos: Florian Manhardt

Alles nur Spaß? – Social Media im Fokus

Während der erste Tag um die Ordnung des Feldes, passende Begriffe, Crowdwork und Regulierungsansätze sowie einen erweiterten Blick auf Digitalisierung in der Pflege kreiste, stand der zweite Tag unter dem Stern der Social Media-Plattformen wie youtube, instagram oder tiktok. Drei Referent*innen berichteten aus Ergebnissen ihrer empirischen Forschung.

Zu Beginn jedoch stellte Alexandra Manske vom AK Selbständige Arbeit dem einen konzeptuellen Beitrag zur Plattformisierung von Kreativarbeit voran, in dem sie diese in verschiedene Konzepte der Arbeitssoziologie einordnete. Plattformen können als Orte sozialer Praxis gesehen werden, an denen Werte, Normen und Handlungsstrategien verhandelt und neu ausgehandelt werden. Mit dem Begriff der Entgrenzung wurde auf Geschäftsmodelle geschaut, die sich an der Grenze von Arbeit und (Privat)Leben bewegen und bei denen diese Grenzen verschwimmen. Diesen spezifischen Formen der Entgrenzung, lohne es sich, nachzugehen. Sie seien nicht neu, aber von besonderer Qualität. Die Anforderung immer „authentisch“ und „real“ zu sein, führe dazu, dass Privatheit zur digitalen Ware werde.

Im Anschluss tauchte Sophie Rosenbohn (IAQ, Universität Duisburg-Essen) in die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit ein, die sie gemeinsam mit Fabian Hoose (IAQ), entwickelt hatte. Bei ihr ging es um die Arbeit und Arbeitsbedingungen von (Video)Blogger*innen. Interessanterweise hatten sich die Befragten gezielt für eine Selbständigkeit entschieden und zwar oft aus Unzufriedenheit mit ihren vorherigen Arbeitsbedingungen als Angestellte. Sie wollten kreativ und selbstbestimmt tätig sein und fühlten sich ihrer Youtube-Community verbunden. Sie kombinieren verschiedene Einnahmequellen: Werbeeinnahmen, die Youtube weiterleitet, Verträge mit Werbepartnern, Abomodelle auf Creator Plattformen oder Einnahmen aus eigenen Seminaren/Workshops. Als Teil eines vier-seitigen Marktes stehen sie vor zahlreichen Anforderungen: Als Blogger*innen stehen sie der Community/Zuschauer*innen als Konsument*innen, der Plattform als Intermediärin und Marketing-Unternehmen/Agenturen als Finanziers von Bloggenden und Plattformbetreibenden gegenüber. Man befindet sich in Abhängigkeit von den Algorithmen und Bestimmungen der Plattformen, welche die eigenen Arbeitszeiten und –rhytmen mitbestimmten: Mehrfach in der Woche müssen Videos gepostet werden, damit Youtube die Zuschauer nicht woanders hinleitet. Die Community, für die man produziert, kann eine Herausforderung darstellen: Sie nimmt die Content-Produktion, hinter der bei den Befragten Teil- oder Vollzeit-Arbeitstage standen, nicht als Arbeit wahr und hat kein Verständnis für Urlaub, Krankheit oder Wochenende. Deutlich wurden die Bedarfe an Regulierung und Interessenvertretung: Schutz vor Hate Speech und Bedrohungen, Transparenz von Algorithmen, Fragen der sozialen Sicherung / des Zugangs zur Künstler*innensozialkasse, Bedarf nach Raum für kollektiven Austausch und Identifizierung gemeinsamer Interessen.

Auch der Folgereferent Lukas Underwood (SOFI Göttingen) hatte Youtuber*innen befragt und konnte dadurch weitere Aspekte dieses Feldes beleuchten, die sich wunderbar an das vorangegangene Referat anschlossen: die der Kontrolle und Verunsicherung. Seine Befragten nahmen am Youtube-Partnerprogramm teil, über das Videos monetarisiert werden können: Youtuber*innen, die ins Programm aufgenommen werden, können Werbung schalten und bekommen einen Teil der Einnahmen. 2018 erlebten die Befragten, wie die Plattform die Teilnahmebedingungen veränderte und damit ihr ökonomisches Standbein bzw. Ambitionen bedrohte. Youtube bewertet nun die „Werbefreundlichkeit“ von Videos und nimmt damit indirekt Einfluss auf deren Inhalte, was als Kontrolle wahrgenommen wird. Die Kriterien der Bewertung sind schwammig und die Youtuber*innen verunsichert. Das führt zu einer distanzierten Haltung gegenüber der Plattform. Man sieht sich zwar weiter als Youtuber*in, versucht sich aber ökonomisch unabhängig zu machen, indem weitere Plattformen bedient werden, die eigene Homepage aufgebaut wird oder Abo-Modelle genutzt werden. Youtube verliert als Einnahmequelle an Bedeutung, bleibt aber der „Marktplatz für Aufmerksamkeit“, von dem auch das Funktionieren der anderen Einnahmequellen mit abhängt.

Im Sample von Lukas Underwood war das Selbstverständnis als (Solo)Selbständige weit weniger ausgeprägt als von den Befragten im Sample von Rosenbohm/Hoose. Man sah sich als Youtuber*in und hier waren auch die Probleme verortet: Das Verhältnis zur Community beispielsweise, dass in der Regel fast schon freundschaftlich und nah ist, aber in seltenen Fällen auch kippen kann und mit Bedrohungen und hate speech einhergeht. Youtuber*innen machten auch hier die Erfahrung, dass die eigene Arbeit für die Konsument*innen unsichtbar bleibt. Das ist unter anderem in dem Dilemma begründet ist, dass die digitale Selbstpräsentation den Schein von Authentizität erzeugen, dabei aber nicht das echte eigene Leben gezeigt werden soll. In beiden Vorträgen und den sich anschließenden Kommentaren wurde deutlich, dass die Professionalisierung dazu führt, dass befragte Youtuber*innen einen Blick für den Markt auf dem sie sich bewegen und die herrschende Konkurrenz entwickeln. Es entsteht dabei ein Interesse am Austausch zu beruflichen Themen als Youtuber*in. Hier fehlt jedoch ein Netzwerk. Eine Leerstelle, die für das Haus der Selbstständigen genauso interessant sein kann wie die von den Referent*innen genannten berufsbezogenen Probleme.

Impressionen der Tagung

Zum Schluss ein Fazit

Im letzten TagungsbeitragstelltenRina Depperschmidt (LMU München/Haus der Selbstständigen) und Heleen Matton (LMU/HDS) einen marktkonformen Versuch vor, sich aus den Abhängigkeiten der großen, marktbestimmenden Plattformen zu lösen: sogenannte Creator-Plattformen wie Patreon oder Steady. Ihr Merkmal ist es, dass Personen regelmäßig an Produzent*innen von Inhalten spenden und zwar losgelöst von einem konkreten Produkt – im Grunde ein digitales Abo-Model. Dabei werden spezielle Gegenleistung an die unterstützenden „Fans“ ausgegeben wie zusätzliche Inhalte, Previews, persönliche Widmungen, Erwähnungen und manchmal sogar private Treffen. Rina Depperschmidt berichtete von ersten Eindrücken aus der frischen Empirie vom Sommer diesen Jahres: Der Wunsch nach Autonomie von Marktkontingenzen durch die langfristige finanzielle Unterstützung funktioniere im Gesamtbild nicht. Abhängigkeit von Social Media-Plattformen bleibe: Sie sei ein ausgelagerter, aber notwendiger Teil der Arbeit, da das Vorhandensein einer bereits existierenden Fanbase auf anderen Social Media-Plattformen ein Erfolgskriterium sei. Es scheint so, als sei die Beziehung der Creator zu ihren Unterstützer*innen in besonderem Maß von emotionaler Arbeit geprägt und entstehe ein soziales Transaktionssystems, das über ein ökonomisches Tagesgeschäft hinausgehe.

In den verschiedenen Beiträgen wurde immer wieder die Abhängigkeit von digitalen Infrastrukturen sichtbar und wie deren konkrete Funktionsweise auch die Arbeitsbedingungen der Produzent*innen prägt. Hier verstecken sich Abhängigkeiten wie besonders am Beispiel von Youtube sichtbar wurde. Aus den vielfältigen Beiträgen ein abrundendes Fazit zu ziehen, viel den Organisator*innen und Teilnehmenden nicht leicht.

Für das Haus der Selbständigen – das ja das Thema Interessenvertretung im Blick hat – wurde deutlich, dass es seine Vorstellung von Solo-Selbstständigkeit erweitern muss: Auch Solo-Selbstständige, die sich auf analogen Märkten bewegen, nutzen digitale Plattformen, z.B. um ein weiteres ökonomisches Standbein zu haben, wie der Musikpädagoge, der auf Patreon Abos anbietet, oder um für sich über einen regelmäßig bespielten Youtube-Kanal zu werben und Produkte analog zu verkaufen. Darüber hinaus gibt es sowohl Youtuber*innen oder (Video)Blogger*innen, die hauptberuflich von ihrer Tätigkeit leben als auch Solo-Selbstständige, deren Arbeit auf digitalen Plattformen ein bewusster Teil ihrer ökonomischen Marktpräsenz ist, ohne dass sie davon leben könnten. Was wir von außen als Solo-Selbstständige labeln, wird von den Gemeinten noch lange nicht so empfunden: mitunter empfindet man sich eher als Teil der Youtuber*innen-Community, denn als Solo-Selbständige*r. Für das HDS ist das eine Herausforderung. Sie ist nicht neu, sondern findet sich genauso bereits im analogen Raum. Beim Nachdenken darüber wie man diese Gruppe Solo-Selbstständiger für die Notwendigkeit und Idee von gegenseitiger kollektiver Hilfe und Interessenvertretung gewinnen kann, hat die Tagung Hinweise gegeben, indem sie Probleme benannt hat, die das HDS aufgreifen kann: Im Falle der Social Media-Plattformen sind das z.B. Schutz vor Hatespeech und Bedrohungen, Umgang mit Zeitdruck und Erwartungen der Community sowie die Soziale Sicherung von selbstständigen (Video)Blogger*innen. Deutlich wurde: je professioneller eine digitale Plattform genutzt wird, desto bedeutender wird das Selbstverständnis als Selbständige*r und desto größer wird der Bedarf nach gemeinsamen Austausch, der dann auch die Identifizierung gemeinsamer Interessen möglich macht.

Vertreter*innen des Arbeitskreises „Arbeit der Selbständigen“ nahmen die Erkenntnis mit, dass Plattformarbeit und Solo-Selbstständigkeit zusammengedacht werden können und müssen. In diesem Feld zeigt sich erneut, was so typisch für diesen Erwerbstypus ist, nämlich seine Heterogenität. Auf der Tagung ist der Blick auf die Gemeinsamkeiten gelungen. Diese Tagung hat in einem untererforschten Feld einen Anfang damit gemacht, neue Entwicklungen zusammenzutragen und in ihrer Gesamtheit zu betrachten: wie Plattformen funktionieren, wie sie Arbeit, berufliche Selbstverständnisse und Erwerbstypen verändern, wie sie neue Probleme hervorbringen. Für eine Diskussion über die politische Regulierung von Plattform-Arbeit und konkrete Unterstützung von Interessenzusammenschlüssen sind solche Erkenntnisse und die Suche nach ihnen unabdingbar.

Text: Pia Probst


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