Ein guter Prompt ist wertvoll

Rückblick auf die Workshops „KI – Was bringen die Tools für Medienschaffende und Kreative“ Das Ziel unserer beiden Workshops im April war, den Teilnehmenden aus unterschiedlichen Kreativbranchen nicht nur KI Tools zu zeigen, sondern ihnen erste KI-Kompetenzen zu vermitteln…


KI – Segen und Fluch zugleich?

Aber kann es gelingen in einem eintägigen Workshop KI-Kompetenz zu erlangen? Björn Erichsen und Thomas Reintjes, die beiden Dozenten, die wie für die Workshops gewinnen konnten, haben zunächst Grundlagenwissen rund um Künstliche Intelligenz vermittelt.

Schnell ging es in die Praxis. ChatGPT ist heute in aller Munde – deshalb setzten sich die Teilnehmer*innen mit den Möglichkeiten von ChatGPT auseinander und testeten selbst , wie und mit welchen Ergebnissen man am besten promptet. Ein Prompt ist eine Anweisung, die man einer künstlichen Intelligenz gibt, um ihr zu sagen, was sie tun soll.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden KI – Tools diskutiert, die im Bereich Text, Audio, Bild und Video Anwendung finden können.

An dieser Stelle zeigte sich die große Unsicherheit, die Künstliche Intelligenz unter den Fotografinnen, Journalisten, Grafikerinnen, Video- oder Sound-Designern hervorruft:

  • Wie steht es um rechtliche und ethische Fragen?
  • Wie ist das Urheberrecht geregelt?
  • Wie weit darf eine Bearbeitung gehen?
  • Wo ist die Grenze zu Manipulation?
  • Wie wirken sich diese Möglichkeiten auf die Glaubwürdigkeit beispielsweise journalistischer Produkte aus?

Eine Fotografin führte aus, dass urheberrechtlich geschützte Fotos für das Trainieren von KI-Tools genutzt wurden. Nun finden sich beispielsweise bei Midjourney KI-generierte Fotos in diesen Stilen und werden für kommerzielle Zwecke genutzt. Die Urheberin weiß weder von der Nutzung, noch kann sie dieser widersprechen oder kann eine Nutzungsgebühr geltend machen. Wenn sie als Fotografin ein Bild mit KI generiert, kann sie das für kommerzielle Zwecke nutzen, hat aber keinerlei Rechte daran. Sie sieht ihr Einkommen als Fotografin extrem gefährdet.

Mission erfüllt?

In den Workshops konnten nicht alle Fragen geklärt werden.  Björn Erichsen verwies auf den Fakt, dass für das Urheberrecht der Schöpfungsakt entscheidend ist. Bei der Verwendung von KI ist dieser Akt das Prompten und nicht die generierten Inhalte. Der Schutz durch das Urheberrecht fehlt hier allerdings immer noch.

Ein Teilnehmer unseres Workhops in Hürth, Alessandro Blank vom KI-Bundesverband, konnte die Frage mit Bezug auf den AI-Act der EU leider auch nicht zufriedenstellend beantworten – was nicht an seiner Kompetenz liegt 😉 Sinnvolle Reguliererungen  gibt es nicht, denn der beschlossene AI-Act der EU ist aufgrund der langwierigen Verhandlungen über mehrere Jahre inzwischen überholt.

Die Dozenten konnten viele hilfreiche Tipps geben, wie KI-Tools bei kreativen Prozessen eingesetzt werden können. Auch nützliche Hinweise, wie dadurch der eigene Arbeitsaufwand reduziert werden kann, waren dabei.

Viele Fragen wurden diskutiert. Nicht alle können derzeit allumfänglich geklärt werden und werden uns alle noch in den nächsten Jahren beschäftigen.

Wir bedanken uns bei den beiden Dozenten, dem AI Village Hürth und Arbeit und Leben NRW für die Zusammenarbeit.

Ganz sicher gibt es bald mehr Infos und Workshops zu diesem Thema.



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