Me, myself and I: Gute Arbeit für Solo-Selbstständige

Zu unserer AustauschBar im September hatten wir Melanie Amélie Pump eingeladen, solo- selbstständige Rednerin, Autorin und Expertin für alle Fragen rund um das Thema: Wie kann ich meine Solo-Selbstständigkeit mit dem Rest meines Lebens vereinbaren? In unserem Blog teilt sie ihre wichtigsten Take-Aways.


Mythos Vereinbarkeit

Vereinbarkeit funktioniert … nicht wirklich. Es gibt keinen geheimnisvollen roten Knopf oder Zauberstab, mit dem sich alle Probleme in Luft auflösen. Die Wahrheit ist, dass die meisten Menschen kein Vereinbarkeits- sondern ein Prioritätenproblem haben. Priorität hat keinen Plural

Mythos Multitasking

Jeder Mensch hat seine eigenen Themen: Familie, Freunde, Beruf, Hobby, Ehrenamt, Haustiere … egal, was es ist, jeder muss sich irgendwann entscheiden. ENT-scheiden im wahrsten Sinne des Wortes. Natürlich ist es möglich, sich binnen 24 Stunden verschiedenen Dingen zu 100% widmen, aber in Wahrheit immer nur einer Sache zur Zeit.

Mythos Zeitmanagement

Mit richtig gutem Zeitmanagement und Selbstorganisation bekommt man am Ende doch alles gewuppt, oder? Zur Not dann eben am Wochenende oder abends. Klar. Kein Problem, wenn diese Zeitaufteilung das Ergebnis der eigenen Entscheidungen ist. Wenn man über die eigene Zeit verfügt und selbst die Wahl trifft, welcher Sache man sich wann widmet. Wer sich aber dieses Privileg nehmen lässt und ständig Feuerwehr und Ausputzer ist, weil er/sie ja so flexibel ist und „kurz“ einspringt, lässt sich seine Zeit stehlen.  

Wichtige Fragen fürs Prioritäten-Setzen:

1) Was ist mein Ziel?

2) Zahlt meine aktuelle Aufgabe auf dieses Ziel ein?

3) Hat etwas von dem, was mich heute ärgert, morgen, im nächsten Monat oder im nächsten Jahr noch Bedeutung?

SOS-Tipps gegen den größten Stress

  • Weniger Sorgen machen.

Das ist nicht nur eine Floskel, sondern ein sehr ernstgemeinter Rat. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass nur ungefähr 7% der schlimmsten Sorgen, die man sich macht, auch wirklich Realität werden. Sprich 93% der Zeit macht man sich völlig umsonst Gedanken – und diese Zeit, Energie (und Fantasie) kann man doch wirklich besser nutzen, oder?

Kleiner Extra-Tipp: sich Sorgen zu machen heißt, dem Gegenüber die Kompetenz abzusprechen, sich selbst zu kümmern. Man sollte zulassen, dass andere selbst Verantwortung übernehmen und sich dadurch mental entlasten.

  • Tief durchatmen

Unter dem größten Stress neigt man dazu, den Atem anzuhalten und damit unterbricht man nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes den Fluss des Lebens, sondern jeden Flow. Genau dann ist es aber wichtig, richtig durchzuatmen, zum Beispiel mit der Technik der Navy-Seals: 3 Zeiten ausatmen, halten, 2 Zeiten einatmen, halten. Bereits nach wenigen Atemzügen ist man wieder im Hier und Jetzt und erfrischt, um mit klarem Kopf der nächsten Herausforderung zu begegnen.

Kleiner Extra-Tipp: geöffnete Fenster oder ein kurzer Spaziergang wirken Wunder.

  • Lachen verbindet

Die meisten Fehler und Katastrophen erscheinen einem im ersten Moment viel schlimmer, als sie wirklich sind. Wenn man lernt, über sie zu lachen, wird vieles leichter erträglich. Und wenn man darüber hinaus bereit ist, solche Erfahrungen zu teilen, dann hat man wahrlich gewonnen: Denn Humor verbindet.

Fazit

Pausen sind erlaubt und wichtig. Nicht-Perfekt-Sein ist erlaubt und entlastend. Mit sich selbst gnädig sein ist erlaubt und absolut notwendig.

Unterstützung durch das HDS

An vielen Stellen kann das Haus der Selbstständigen unterstützen, zum Beispiel mit den regelmäßig stattfindenden Stammtischen oder ganz aktuell durch die aktuelle Umfrage zu den Arbeitsbedingungen der Solo-Selbstständigen. Am 25. November 2024 werden wir die Interessen der Solo-Selbstständigen mit vereinter Kraft in die Öffentlichkeit tragen. Denn dann findet unsere große Jahreskonferenz zum Thema: „Können Solo-Selbstständige streiken?“ statt. Alle Infos und die Anmeldung dazu hier


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