Die jährliche Cowork Konferenz fand dieses Jahr Ende März in Tegel statt. Für das HDS NRW wieder eine Gelegenheit, mit Fachleuten über die Vorteile von Coworking für Solo-Selbstständige zu diskutieren.
Die Cowork 2025 des German Coworking Federation e.V. war eine feine Mischung aus vielen hilfreichen Informationen, Daten und Fakten, fachlichem Austausch, Vernetzung und viel Spaß. Carsten Foertsch vom Deskmag, dem Fachmagazin für die Coworking Branche, präsentierte die Zahlen vom „Global Coworking Survey“. Im Vergleich zum Ausland nutzen in Deutschland mehrheitlich Selbstständige Coworking Spaces. Der Wunsch nach Gemeinschaft ist einer der Hauptgründe, warum Menschen in einem Coworking Space arbeiten möchten. Und jeder vierte Coworking Space ist nicht gewinnorientiert – um nur drei Punkte herauszugreifen.
Im Anschluss haben die Teilnehmenden in drei Worldcafé-Runden über Zielgruppe, Community-Building und -Management, Vernetzung im Quartier, Entwicklung von Coworking Spaces im ländlichen Raum und Nachhaltigkeit ihre Erfahrungen und Ideen ausgetauscht.
Wie wird aus einer Community ein Kollektiv?
Highlight der Konferenz, die dieses Mal im Coworking Space Beydes in Berlin-Tegel stattfand, ist Tag zwei mit dem Barcamp, das vielen unterschiedlichen Themen und Perspektiven einen Tag lang Raum gibt. Für das HDS NRW die Gelegenheit, sich über den Prozess auszutauschen, wie aus einer Community ein Kollektiv wird. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Community-Manager*innen oder -Hosts. Sie stehen im direkten Kontakt zu den Nutzenden und wissen, welche Themen sie beschäftigen, was sie sich im Coworking Space wünschen oder worin sie besonderes Fachwissen haben. Sie können Nutzer*innen untereinander vernetzen oder Peer-to-Peer-Beratung fördern.
Denn im Coworking Space gibt es den Raum, in dem Solo-Selbstständige zusammenkommen können. Teils kommen sie einfach während ihrer gemeinsamen Nutzung ins Gespräch, teils helfen dabei auch Veranstaltungen, die sich um bestimmte Themen der Community drehen. Ein gutes Beispiel dafür war der Workshop zur Honorarkalkulation am 26. März im CoSoliLab des HDS. In diesem Workshop haben die Teilnehmerinnen festgestellt, dass sie mit ihrem Problem, nur schwer ein faires Honorar durchsetzen zu können, nicht allein sind.
Wenn so eine Community im Entstehen ist, wie kann dann der nächste Schritt aussehen? Darüber hat sich Kathy Ziegler mit den Teilnehmenden ihrer Session „Von der Community zum Kollektiv“ ausgetauscht. Die Vorschläge gingen vor allem in die Richtung, die Vernetzung und den Austausch noch weiter zu fördern durch Chatgruppen aber auch durch Events.
Regelmäßig ein gemeinsames Frühstück oder einen Brunch anzubieten, bei dem jeder und jede sein und ihr Essen mitbringt und man sich zusammensetzt, kann so ein Event sein. Aber auch ein zwangloses Treffen, ohne ein bestimmtes Thema zu setzen, damit die Nutzer*innen sich auch privat näher kennenlernen können.
Leider war die Zeit knapp bemessen, sodass am Ende kein abschließendes Ergebnis herausgearbeitet werden konnte. Aber allein der Input der anderen hat den eigenen Ideenhorizont erweitert.
Nach vier Sessionphasen waren die Teilnehmenden dann auch platt. Beim Cowork-Quiz mit dem HDS-Beiratsmitglied Alexandra Bernhardt von der German Coworking Federation klang der Abend in lockerer Atmosphäre und mit viel Spaß aus.
Am letzten Konferenztag zeigte Janek Panneitz den Teilnehmer*innen seine Methode, komplexe Fragestellungen in Gruppen oder Organisationen mit 3D-Welten zu lösen. „Thinking without Boxes“ heißt seine Methode, die auf eine sehr spielerische Art Teilnehmer*innen dazu bringt, trotz Schwierigkeiten an der Lösung weiterzuarbeiten.
Das Fazit der Konferenz: Toller Input, tolle Ideen, bereichernde Gespräche und sehr nette Menschen.
Schreibe einen Kommentar