Soziale Absicherung für SoloS – jetzt neu im Wissenspool

Wir haben den Themenbereich soziale Absicherung in unserem Wissenspool erweitert! Ihr könnt jetzt auch euer Wissen testen. Neu hinzugekommen sind zum Beispiel häufige Irrtümer zum Thema soziale Absicherung. Schaut doch mal rein!

Genossenschaften für SoloS – Basiswissen auf einen Blick

Immer wieder erreichen uns Anfragen von SoloS zu Fragen der Genossenschaftsgründung. In unserem Wissenspool dazu gibt es Informationen, Dokumente, Materialien und ein Erklärvideo. Schaut doch mal rein!

Sascha Weigel, was macht denn eine Ombudsstelle?

Wir haben den Ansprechtpartner für die Ombudsstelle des HDS Dr. Sascha Weigel zu einer Infosession besucht. Das ganze Interview gibt es jetzt als Video!
Startseite » Blog » Aus der Forschung » Interessenpolitik braucht solide Daten

Interessenpolitik braucht solide Daten

von Haus der Selbstständigen,
veröffentlicht am 22. Januar 2024
22. Januar 2024 |
von Haus der Selbstständigen |

Eine vom HDS-Leipzig entwickelte, bundesweite Umfrage wird 2024 Daten über die Arbeitsbedingungen und deren Wahrnehmung durch Solo-Selbstständige hervorbringen, die es bisher in der Form für die gesamte Bundesrepublik nicht gibt. Damit wird ein Teil einer bestehenden Datenlücke geschlossen und wertvolle Daten für Verbands- und Interessenpolitik gewonnen…


„Was ist Gute Arbeit?“: Die Umstände, unter denen man arbeitet, machen einen wichtigen Teil der eigenen Lebensqualität aus. Arbeit kann jedoch sehr unterschiedlich gestaltet sein. Unter Guter Arbeit verstehen wir, wenn Solo-Selbstständige ihre Arbeitsbedingungen als entwicklungsförderlich und belastungsarm wahrnehmen. Dazu zählt auch ein Einkommen, das als angemessen und leistungsgerecht empfunden wird. Dieses Verständnis von Guter Arbeit orientiert sich an den Ansprüchen von Erwerbstätigen, die in einer eigenen Studie ermittelt wurden. Mehr dazu findet ihr hier:

Das Haus der Selbstständigen will gute Arbeitsbedingungen für Solo-Selbstständige voranbringen. Sie sind kein nettes Beiwerk, sondern ein Ausdruck von Anerkennung und ein Recht dieser Erwerbstätigen. Unter dem Leitmotiv „Gute Arbeit für Solo-Selbstständige“ will das HDS Solo-Selbstständige und ihren Vertreter*innen zusammenbringen und an politischen Lösungen arbeiten.

Eine umfangreiche und einzigartige Befragung zur Arbeitsqualität Solo-Selbstständiger

Ein Schritt auf diesem Weg stellt die geplante Befragung von Solo-Selbstständigen dar. Ideengeber waren die INQA-Studie „Was ist gute Arbeit?“ und der darauf beruhende DGB-Index Gute Arbeit, der aber nur abhängig Beschäftigte adressiert. Ab Sommer 2024 sollen in einer Online-Befragung umfangreiche und in dieser Form bisher einzigartige branchenübergreifende Daten zur Situation Solo-Selbstständiger gesammelt und ab Herbst 2024 ausgewertet werden.

In der Umfrage „HDS-Index Gute Arbeit für Solo-Selbstständige“ interessieren wir uns nicht nur für Arbeitsbedingungen, sondern auch für die persönliche Wahrnehmung der Arbeitsqualität. Dahinter steht die Frage, aus welchen Merkmalen der Arbeit die Solo-Selbstständigen Zufriedenheit schöpfen und welche sie als belastend erleben. Solo-Selbstständigkeit ist voller Anreize, durch welche die Arbeitenden Freude, Motivation und Zufriedenheit erleben wie z.B. die große Autonomie beim Arbeiten, die freie Zeiteinteilung oder ein Produkt von Anfang bis Ende planen und gestalten zu können. Fehlen diese Möglichkeiten, können Arbeitsbedingungen als belastend erlebt werden und auf Dauer der Gesundheit schaden. In der Erhebung fragen wir deshalb nach Arbeitsbedingungen, Ressourcen, Belastungen und der Einkommens- und Absicherungssituation von Solo-Selbstständigen. Darüber hinaus widmet sich ein Schwerpunkt der Befragung der Digitalisierung von Arbeit und den Herausforderungen, die sie an Solo-Selbstständige stellt. Dazu fehlt es bisher an substanzieller Forschung, wenn es um Solo-Selbstständige geht. Diese Datenlücke wird das HDS schließen.

Zwei Besonderheiten zeichnen die Erhebung gegenüber anderen Studien aus: Durch die branchenübergreifende Befragung ergibt sich ein Gesamtbild zur Situation Solo-Selbstständiger und eine bisher nicht dagewesene Möglichkeit Berufe und Branchen zu vergleichen. Zum anderen wird eine Vielzahl an Arbeitsbedingungen erfasst, die dadurch zueinander in Beziehung gesetzt werden können.

Den Fragebogen mit Verbänden und Solo-Selbstständigen diskutieren

Die Entwicklung des Fragebogens haben wir Ende 2023 abgeschlossen. Nun möchten wir ihn mit Vertreter*innen aus Verbänden und Interessenzusammenschlüssen von Solo-Selbstständigen diskutieren und Verbesserungen aufnehmen. In Fokusgruppendiskussionen, die im Februar und März stattfanden, haben wir gefragt: Sind alle für Solo-Selbstständige relevanten Fragen dabei? Haben wir etwas übersehen, unter- oder überbewertet? Sind die Fragen verständlich und für alle Berufsgruppen beantwortbar? Auf diesem Weg möchten wir unter anderem sicherstellen, dass der Fragebogen Daten erhebt, die auch der interessenpolitischen Verbandsarbeit für Solo-Selbstständige nützen.

Mehr als nur Daten: Probleme identifizieren, sich vernetzen und gemeinsam handeln

Die geplante Erhebung ist mehr als die Generierung von Daten. Sie ist der Anfangspunkt eines größeren Anliegens: Die Dringlichkeit guter Arbeitsbedingungen für Solo-Selbstständige ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und zu diesem Zwecke Interessenvertretungen von Solo-Selbstständigen zusammenzubringen. Während der Entwicklung des Fragebogens und auf eigenen Vernetzungstreffen möchten wir unter dem Leitmotiv „Gute Arbeit“ Verbände zusammenbringen. Dort wollen wir die für Solo-Selbstständige relevanten Themen aufnehmen und zusammen Ideen entwickeln, mit denen Gute Arbeit für Solo-Selbstständige vorangebracht werden kann. Wir stellen dabei unsere Zeit, Kreativität, Organisationsvermögen, wissenschaftliche Expertise und wo(men)power zur Verfügung.

Euer Weg mitzumachen: Meldet euch für unsere Diskussionsrunden an

Im Februar und März diskutierten wir den Fragebogen in 4 Diskussionsrunden (sogenannte Fokusgruppen) mit mindestens 8 Teilnehmenden. Die Fokusgruppen fanden online statt, wurden von den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des HDS moderiert und dauerten einschließlich Pausen vier Stunden. Jede dieser Fokusgruppen behandelte einen Teil des Fragebogens: Ressourcen, Belastungen, Einkommens- und Absicherungssituation, Digitalisierung.

Die Zahl der Teilnehmer*innen an den Fokusgruppen war auf maximal 16 begrenzt. Darüber hinaus handelt es sich um eine wissenschaftliche Methode, die Kriterien an die Zusammensetzung stellt. In unserem Fall achten wir auf die Teilnahme von Verbandsvertreter*innen und Solo-Selbstständigen aus möglichst unterschiedlichen Berufsgruppen. Außerdem sind uns Vielfalt etwa im Hinblick auf Alter, Geschlecht sowie Herkunft wichtig.

2 Kommentare

  1. Ich kann an den Terminen leider nicht teilnehmen, würde mir den Fragebogen aber gern ansehen. Bitte senden Sie mir den Entwurf zu. Mit freundlichen Grüßen, Martin Pätzug

    Antworten
    • Lieber Martin Pätzug,
      unsere Kollegin Anna Spann hat dir eine PM geschrieben. Herzliche Grüße aus dem HDS

      Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert